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Bogenbau Beim Bogenbau gibt es viele Dinge zu beachten, oft braucht man Hilfestellung und Tipps von anderen. Hierfür dient dieses Forum.

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  #1  
Alt 26.11.2005, 14:13
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oliver oliver ist offline
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oliver Stammes Mitglied
Standard stringfollow

Hallo,

Beim Bau eines Eschenbogens trat stringfollow auf. Genauer gesagt schon, als ich den Bogen nur spannte, um ihn tillern zu können. Er wurde also noch nicht mal richtig weit ausgezogen! Ist das normal und ok? Zwar nicht so viel, aber trotzdem doof irgendwie. Wie soll das nur werden, wenn ich mal richtig damit schieße?
Die Wurfarme hab ich eigentlich ziemlich breit gemacht, deswegen hoffte ich, auf der sicheren Seite zu sein.
Liegt es am Holz? Die Jahrringe, bzw. das Spätholz sind sehr dick, der größte Teil der Wurfarme besteht aus nur 2 Jahrringen. Ich dachte immer: Viel Spätholz --> viel gut. Wie wird´s in der Bogenbauer-Bibel beschrieben? Wenn das Spätholz das attraktive Mädel ist, dann ist das Frühholz ihr blöder kleiner Bruder, den man bei einem Date mit ihr eben mitschleppen muss. Hihi!
Gibt es vielleicht Unterschiede bei den Baumarten? Ist es bei manchen Baumarten vorteilhaft, enge Jahrringe zu haben, bei anderen nicht? Bei der Esche dachte ich, dass breite Jahrringe gut sind, weil auch mein Waldbauprof in einem Buch über die Esche schrieb: "Die Holzdichte nimmt mit der Jahrringbreite deutlich zu [...] Eschenholz mit breiten Jahrringen ist begehrt, da der biegsame und zähe Spätholzanteil dann ansteigt."

Noch was: Der Bogen ist jetzt schon deutlich schwächer als gewünscht, trotzdem ist der Tiller noch nicht perfekt. Was geschieht, wenn der Tiller suboptimal bleibt? Wird der stringfollow immer größer? Ist die Bruchgefahr deutlich erhöht? Schießt der Bogen nicht gut?
Wenn´s irgendwie vetretbar ist möchte ich das Zuggewicht nicht noch mehr reduzieren.

Für Hinweise aller Art wäre ich sehr dankbar!
Oli
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  #2  
Alt 26.11.2005, 16:10
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Susanne Susanne ist offline
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Susanne BoteSusanne Bote
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Bin zwar ne totale Laiin, was Bogenbau angeht, aber ich dachte immer, kleine Jahresringe bedeuten wenig jährliches Wachstum und somit härteres bzw. dichteres Holz und große eben das Gegenteil Das glaubte ich vom Biologie-Unterricht her noch zu wissen. Aber im Forum gibt´s einige Experten, die es wissen müssten, also, Hilfe!!, liebe Leute!
Susanne
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  #3  
Alt 27.11.2005, 13:51
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survival survival ist offline
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Hallo Oliver!


Esche hat den größten Stringfollow (das Holz geht nicht mehr in die Ausgangsposition zurück, und die Wurfarme hängen nach) von jedem Bogenholz, das ich kenne. Sogar Halselnuss ist meiner Meinung nach ein wenig besser. Ich habe nur einen guten Eschenbogen gesehen, und den hat Shooty gebaut. Leider habe ich gehört, das auch er in die ewigen Jagdgründe der Bögen eingegangen ist :Weiner: . Aber Shooty kann ja Bogenbauen, und er lässt sich sicher nicht entmutigen wegen eines Bogenbruchs. Beim Bogenbauen kann man einige kleine Fehler machen, die große Auswirkungen haben. Wenn man mit dem Grobtillern (großflächiges Abschaben des Holzes, damit sich der Bogen gleichmäßig biegt) fertig ist und das erste Mal die richtige Sehne hinaufspannt, ist es wichtig, dass sich der Bogen schon gut biegt. Wenn Du ihn jetzt vorsichtig aufziehst, kommt ein Punkt, wo der Bogen ?Stopp!? sagt, man muss es nur hören, und das ist eben Erfahrungssache. Wenn man diesen Punkt überschreitet, bekommt man Kompressionsrisse, und im schlimmsten Fall kann der Bogen sogar brechen.
Breitere Wurfarme, wie breit?
Für mich ist Esche eines von den letzten Hölzern, die ich zum Bogenbauen verwenden würde. Es ist ein gutes Holz für Schneeschuhe, Rodeln, Stiele usw.. Aber als Bogenholz habe ich sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht.
Zu den Jahresringen: Die besten Bögen haben nicht zu dicke und auch nicht zu dünne Jahresringe gehabt :Grins: , so ein Mittelmaß halt. Manche Bogenbauer sind der Meinung, dass Du mit dünneren Jahresringen mehr Schnelligkeit und Biss kriegst, andere sind der Meinung, dass breitere besser sind. Es gibt aber auch noch sehr viele andere Faktoren. Ich würde dir, obwohl ich nicht weiß, wie lange du schon baust, Robinie empfehlen. Wenn du das Holz aussuchst achte drauf, dass es keine kleinen Knorpel hat. Das heißt Rinde weg, damit du das auch sehen kannst. Keinen Drehwuchs und die Längsfasern sollen nicht quer auslaufen. Es kommt aber noch drauf an, wo das Holz gewachsen ist. In Tirol oder der Steiermark, welcher Boden ist dort, Schattenseite oder Sonnenseite? Dem Wind ausgesetzt oder windgeschützt? Hat er schön langsam wachsen können oder musste er schnell in die Höhe, damit er genug Licht bekommen konnte? Es sind viele Faktoren ausschlaggebend für ein gutes Holz.
Ich würde den Bogen so halbwegs gleichmäßig tillern, da er sonst nicht gut ausschaut und auch komisch schießt. Hängt aber immer davon ab, wie unterschiedlich sich die Wurfarme biegen. So was muss ich sehen, um einen Tipp abgeben zu können. Ich hatte bei der Esche so ca. 10 cm Stringfollow.

Vorschläge:
1.) Du kürzt den Bogen und machst ihn somit wieder stärker, (wie lang ist der Bogen überhaupt?). Du schneidest auf jeder Seite z.B. 2 cm ab und schaust, wie er sich verhält, und was es bewirkt hat.
2.) Gegen den Stringfollow könntest du die Enden hinaufdämpfen. hat bei mir einiges gebracht, und der Bogen schaut gleich gut aus.
3.) Gegen die Bruchgefahr beim Eschenbogen, die sicher auch nach 1000 Schuss noch da ist, könnte man eine Rohhaut hinaufkleben.
4.) Was wir heuer in der Überlebensschule gemacht haben: alle Bögen die so ähnlich waren wie dein Eschenbogen ein wenig hergerichtet, geölt und dann bei den Kinderkursen als Preise vergeben. Ich habe selten so leuchtende Kinderaugen gesehen, wie bei den Preisverteilungen. Weinachten ist eh bald.
Es ist immer schwierig, Ferndiagnosen zu machen. Hoffentlich konnte ich Dir ein bisschen weiter helfen. Könntest Du keine Fotos machen und reinstellen?
Grüße Thomas
__________________
Aus der Vergangenheit lernen - im Augenblick leben - an die zukünftigen Generationen denken.
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  #4  
Alt 02.12.2005, 09:08
Peter Kogelnig Peter Kogelnig ist offline
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Peter Kogelnig Stammes Mitglied
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Hallo Oliver!

Du sagst, es trat schon beim Spannen zum Tillern stringfollow auf.
Das klingt für mich so, als ob Du nicht mit unbespanntem Bogen zu tillern begonnen hättest.
Das würde natürlich den Bogen von vorne herein zu sehr belasten.
Es wäre dasselbe, einen Bogen, der für 22 inch getillert ist, ohne weiteres Tillern plötzlich auf 28 inch auszuziehen.
Würde ihm nicht gut tun.

Wichtig:
Wie trocken ist Dein Holz?
Nasses Holz hat gaaaaanz viel stringfollow.
Ich nehme keines mit einer Restfeuchte von 12% oder mehr, nur darunter.
Am liebsten 10 ? 11%, 9 kann schon wieder zu brüchig sein.

Der Tiller beginnt normalerweise bei unbespanntem Bogen mit einer Sehne, die leicht durchhängt.
Ich ziehe dabei am Anfang nie weiter als 2 ?3 inch.
Bis zum späteren Sehnenstand von 6 ? 8 inch habe ich meine Bögen schon ca 200 ? 300 mal gezogen und mehrmals Material abgenommen.
Meine Bögen bespanne ich erst, wenn sie sich bei 7 inch Auszug optimal biegen.
Danach ziehe ich etwa 30 mal bevor ich ein halbes inch weiter ausziehe, um Unregelmäßigkeiten früh genug zu erkennen.
Außerdem braucht das Holz etwa 20 Auszüge, bevor sich eine Materialabnahme oder der größere Auszug optisch auswirkt.
Wie Tommy schon sagt, hat Esche generell einen größeren stringfollow.

Mein Lieblings ? Eschenbogen hatte 60 Pfund Zuggewicht, eine Länge von 64 inch und nur etwa 2 inch stringfollow bei 28 inch Auszug.
Er hatte nach ca 4000 Schuss noch immer 55 Pfund Zuggewicht.
Die Breit am Griff war 45 mm, an den Enden 16 mm.
Typische Pyramidenform.
Er schoß den Pfeil gleich schnell als mein Osage ? Bogen mit 42 Pfund, hat deutlich weniger Effizienz die Esche.

Esche hat mehr ?stacking?, ist also am Anfang weich zu ziehen und auf einmal ?stapelt? sie, sagt also ?Stopp?, wie Tommy das so nett ausdrückt.
Ein Hauptgrund für den großen stringfollow ist das Fehlen von Kernholz, das bekanntlich die Kompression besser aufnimmt.
Splintholz hält zwar viel Dehnung aus, aber nur wenig Druck, das Holz wird leichter gestaucht, bekommt daher mehr stringfollow als z. B. bei Eibe, bei der am Bauch Kernholz ist.

Zur Jahresringbreite:
Habe aus breiten und dünnen Jahresringen Spitzenbögen gemacht, lieber sind mir allerdings dünne, weil sich ein innerer (außen nicht sichtbarer) Schaden in einem Jahresring nicht so stark auswirkt.
Lies mal im ?Bogenbauerbuch?, einer sagt dünn sei das Beste, ein Anderer sagt das Gegenteil.
Jeder macht seine eigenen Erfahrungen und keiner hat das Holz des Anderen!
Selbst bei 4 Bögen aus ein und demselben Baum hatte ich 4 verschiedene Qalitäten. Echt cool.

Tiller nicht gut ?:
Eine Schwachstelle beim Tiller wird sich bei jedem weiteren Schuß stärker auswirken, da ja die schwächste Stelle immer stärker belastet wird. Die starken Stellen werden dadurch immer weniger belastet und irgendwann hast Du ein U-Hakerl.Gleiches gilt für das Kürzen oder Dämpfen.
Bringt beides Kraft, aber Schwachstellen wirken sich noch stärker aus ? logisch oder?
Wenn nur ein Wurfarm zu schwach ist, dann kürze diesen, bearbeite ihn nach und nimm ihn als unteren Wurfarm.

Dämpfen:
Bei Esche wird wahrscheinlich die Hälfte der Biegung wieder rausgehen.

Bruchgefahr deutlich erhöht?.
Ja.

Eins noch:
Ein Bogen ist wie ein Elefant, er merkt sich alles. Alles.
Je mehr Liebe, Zeit und Geduld Du ihm gibst desto mehr wird er es Dir danken.

Langsam arbeiten ist das Geheimnis.

Alles Gute,

Peter
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  #5  
Alt 03.12.2005, 18:57
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Hallo Thomas, hallo Peter!
Jungs- ihr seid super! Vielen herzlichen Dank für die Infos und Tips! Eure Worte werden in Taten umgesetzt.
Viele Grüße
Oli
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  #6  
Alt 05.12.2005, 10:14
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Was bei so vielen Worten wirst Du jetzt wohl in die Tat umsetzen??
Erwarte Erfolgsmeldungen.
Thomas
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  #7  
Alt 05.12.2005, 14:19
Peter Kogelnig Peter Kogelnig ist offline
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Peter Kogelnig Stammes Mitglied
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Und Fotos!!!!!
Auch von den gebrochenen Bögen (hihi).

Liebe Grüße vom Bogenmonster!
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  #8  
Alt 06.12.2005, 19:49
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Hallo Thomas & Peter!

Esche hat den größten Stringfollow? Wie entscheidend ist diese Eigenschaft? Diese Holzart taucht ja immer in Verbindung mit Bögen auf, da hat sie bestimmt auch Vorteile gegenüber anderen Hölzern wie Haselnuss oder Ahorn. Langfaserigkeit und somit Bruchfestigkeit vielleicht?

Grobtillern: Die Wurfarme bogen sich schon, als ich die Sehne nur lose (ohne Spannung) befestigte, um mal einen ersten Eindruck von der Gleichmäßigkeit zu bekommen. An irgendeinem Punkt spannte ich den Bogen dann zum ersten Mal vorsichtig und merkte dann gleich, dass er schon zu schwach war, um noch richtig viel rumtillern zu können. Auch mit dem Ausziehen war ich vorsichtig, zog auch immer 20-30x nach jedem Entfernen von Holz. Daher habe ich schon den Eindruck, dass ich beim Biegen dem Bogen nicht zu früh zu viel zumutete. Zu schnell war ich eigentlich nur beim Holzwegraspeln, der Bogen wurde zu schwach. Dös zipft mi oo.

>Breitere Wurfarme, wie breit?

45 mm in Griffnähe, die Wurfarme verjüngen sich gleichmäßig auf 14 mm an den Enden.

Robinie würde ich liebend gerne mal ausprobieren, hab aber derzeit nur trockene Esche, davon aber zum Glück genug für viele weitere Bögen. Die Robinie wurde erst im August geschlagen, muss also noch eine Weile trocknen. Wunderschönes Holz. Hab die Enden mit Leim bestrichen, den Stamm gespalten und das Splintholz entfernt, um die Trocknung zu beschleunigen. Richtig so? Robinienholz riecht lecker nach Erbsen.

>Vorschläge:
1.) Du kürzt den Bogen und machst ihn somit wieder stärker, (wie lang ist der Bogen überhaupt?). Du schneidest auf jeder Seite z.B. 2 cm ab und schaust, wie er sich verhält, und was es bewirkt hat.

Ok, gemacht. Vorhin war der Bogen 1,46 m lang, jetzt noch 1,40 m.

>2.) Gegen den Stringfollow könntest du die Enden hinaufdämpfen. hat bei mir einiges gebracht, und der Bogen schaut gleich gut aus.

Hab bei früheren Bögen schon versucht, mit Dampf zu formen, aber irgendwie gingen sie wieder bis fast in die alte Form zurück.

>3.) Gegen die Bruchgefahr beim Eschenbogen, die sicher auch nach 1000 Schuss noch da ist, könnte man eine Rohhaut hinaufkleben.

Erst mal haben. Wie dick sollte die Rohhaut sein?

>4.) Was wir heuer in der Überlebensschule gemacht haben: alle Bögen die so ähnlich waren wie dein Eschenbogen ein wenig hergerichtet, geölt und dann bei den Kinderkursen als Preise vergeben. Ich habe selten so leuchtende Kinderaugen gesehen, wie bei den Preisverteilungen. Weinachten ist eh bald.

Tolle Idee!

Peter:

>Du sagst, es trat schon beim Spannen zum Tillern stringfollow auf.
>Das klingt für mich so, als ob Du nicht mit unbespanntem Bogen zu tillern begonnen hättest.

Doch.

>Wie trocken ist Dein Holz?

Furztrocken. 4 oder 5 Jahre gelagert.

>Ich nehme keines mit einer Restfeuchte von 12% oder mehr, nur darunter.
>Am liebsten 10 – 11%, 9 kann schon wieder zu brüchig sein.

Hast du ein Messgerät dafür? Sind die teuer? Wer hat sonst solche Geräte? Zimmereien? Schreinereien?
Das Holz war draußen, aber überdacht gelagert. Vielleicht hätte es erst einige Wochen im Haus bleiben sollen?

>Habe aus breiten und dünnen Jahresringen Spitzenbögen gemacht, lieber sind mir allerdings dünne, weil sich ein innerer (außen nicht sichtbarer) Schaden in einem Jahresring nicht so stark auswirkt.

Was meinst du mit innerem Schaden? Wodurch verursacht?

>Je mehr Liebe, Zeit und Geduld Du ihm gibst desto mehr wird er es Dir danken.

Daran lässt sich noch arbeiten.

Werde bei Gelegenheit mal Bilder hier reinstellen.
Bei manchen Bögen sind die Enden verdickt. Ist das zu empfehlen? Reduziert die zusätzliche Masse an den Enden nicht die Geschwindigkeit der zurückschnellenden Wurfarme und macht den Pfeil somit langsamer?

Vielen Dank erstmal!
Oli
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  #9  
Alt 07.12.2005, 21:24
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Hallo Oli!

Ich weiß nicht, wieso unsere Vorfahren so viel mit Esche gearbeitet haben. Ahorn ist mir persönlich viel sympathischer, hat auch nicht so einen großen Stringflow. Ich kenne keinen noch lebenden Eschenbogen, der wirklich gut schießt. Ich habe auch einige von denen gebaut, und entweder sind sie gebrochen oder Kinderbögen geworden.

So wie Du Dein Grobtillern beschreibst, hast Du offensichtlich zu spät auf die richtige Sehne aufgespannt. Shit happens.
Ich ziehe meist nach jedem Entfernen von Holz an die 50 x auf, damit sich der Bogen wirklich verändern kann.

45 auf 14 mm ist für einen Eschenbogen relativ riskant. Die traditionellen Bögen aus Esche wurden nicht in Pyramidenform gebaut, soweit ich weiß, sondern oft in der Paddelform. Es gibt zwar auch anderen Formen, aber die wurden dann nicht mit dem langen Auszug geschossen, mit dem wir heute oft schießen. Was für einen Auszug hast du? Bei so kurzen Bögen ist es gut, wenn sich auch der Mittelteil biegt, sonst tut er sich sehr hart, älter als ein paar Tausend Schuss zu werden.

Ich tu nicht gern die Rinde runter weil ich dann schon öfter festgestelt habe, dass ich Risse bis ins kernholz hatte, speziell, wenn das Holz zu einem ungünstigen Zeitpunkt geschlagen worden ist. Aber machmal gehts halt nicht anders.

Entweder schneide ich das Holz und lass es dann ca 2 Jahre liegen. Aufgespaltet in nicht zu große Stücke, sonst reißen sie in der Mitte. Oben und unten mit Leim einschmieren und ca. 20 cm Richtung Mitte auch noch mit Leim einschmieren. Und dann an einem luftigen Platz trocken lagern. Beschriften ist auch kein Fehler, sonst kennst du dich in 10 Jahren nicht mehr aus. Oder grob den Bogen ausarbeiten und mit viel Öl einölen und trocknen lassen. Hängt davon ab, wie nass das Holz am Anfang ist, wann du weitermachen kannst, aber das geht oft sehr schnell. Du könntest ihn frisch gleich in eine Form einspannen, wo du ihm einen Recurve (zurückbiegen) gibst und er so dann austrocknen kann und du ihn dann nicht mehr dämpfen brauchst.

Der Bogen war 1,46 und hatte wieviel Pfund bei wieviel Auszug?
Wie hat er sich verändert? Wieviel ist er stärker geworden? Die Frage, die wir uns jetzt stellen sollten ist: Was für einen Auszug hast du? Oder wie weit möchtest du ihn ziehen? Wieviel Pfund hat er?

Es ist bei der Esche gut, wenn du den Recurve um einiges (ca. 1/3 bis 1/2) mehr biegst, als du dann haben möchtest, denn sie gibt leider nach.

Elefant zu dick und Eichhörnchen zu dünn. So in der Mitte, ca. Gams, Hirsch, usw.. Es gibt im Tierbedarfhandel große Kauknochen für den Hund, die haben recht gut ausgeschaut, habe es aber selber noch nicht probiert, da ich ein paar Hirschfelle und so habe.

Für Kinderbögen finde ich Esche auch gut, aber wenn es um ca. 40 Pfund-Bögen und aufwärts geht, dann nehme ich lieber ein anderes Holz. Habe aber auch sicher noch 50 Stück Eschenrohlinge im Lager. Kinderbögen bis in die Pension. Thomas
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  #10  
Alt 20.12.2005, 20:54
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Hi Thomas

Wie sieht denn die Paddelform aus? Ist die breiteste Stelle in der Mitte der Wurfarme?
Hab noch nie einen Bogen mit biegbarem Mittelteil gebaut, was wohl ein großer Fehler war. Vor der Bibel des traditionellen Bogenbaus hab ich eben übertrieben gesagt immer nur alles weggeschnitzt, was nicht nach Bogen aussah. Ich würde gern mal einen richtigen, professionellen, handgemachten Holzbogen ausprobieren, um zu sehen, was möglich ist.

Auszug? Weiß nicht so recht. 28 Zoll sind ganz gut, hab aber hin und wieder auch mal mit deutlich weniger geschossen.
Zum Zuggewicht kann ich nichts sagen, hab ich bisher nicht in Zahlen gemessen.

Robinienbögen bestehen nur aus Kernholz, oder?

Bis dann
Oli
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