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  #1  
Alt 19.09.2006, 10:19
Benutzerbild von Anita
Anita Anita ist offline
Jäger
 
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Anita Stammes Mitglied
Standard Gewitter - Sommererinnerung

Hallo,
es war noch im Sommer, als ich im Höllental in der Schwarza (der wunderschöne Gebirgsfluss zw. Rax und Schneeberg) schwimmen war. Die Atmosphäre dort ist wunderschön, überall die Felsen links und rechts, kleine Stein-, oder Sandbänke wo man in der Sonne liegen kann und das in allen türkis-grün-blau-Tönen schillernde Wasser (das man dort sogar noch trinken kann (Hochquellenwasser!) ... das ganze ist für mich immer eine richtige Energietankstelle!

Wie üblich in der Gegend kamen natürlich am Nachmittag die Gewitterwolken. Grad als ich mich auf den Rückweg machen wollte donnerte es. Die Gewitter kommen dann immer ziemlich schnell, und da es zwei Wochen zuvor richtig schlimme Hagelunwetter in der Gegend gegeben hatte, machte ich mich dann sehr schnell auf die Socken. Ein Stück weiter am Weg gibt es einen Felsüberhang, ich überlegte, ob es sich noch ausgeht weiterzugehen (geregnet hat es zu dem Zeitpunkt noch nicht), ging dann aber doch zu dem Überhang und machte es mir dort gemütlich, wickelte mich in mein Handtuch ein und wartete.

Kurz darauf ein Rauschen, und schon war der Schüttregen da, Blitze, Donner, feuchtkalter Wind kam in die Höhle. Als es dann doch auch noch zu Hageln anfing, war ich sehr froh über die schützenden Felsen ober mir. Sehr tief war der Überhang nicht, vielleicht 3-4 Meter und ich musste manchmal doch ziemlich nach hinten gehen, damit ich trocken blieb, denn die Windrichtung wechselte ständig. Weit unter mir (ca. 50m) rauschte die Schwarza aufgewühlt vom Regen, Nebel stieg auf. Kein Mensch mehr weit und breit zu sehen. Nach einiger Zeit war das Ganze schlagartig vorüber, die Sonne kam raus, es dampfte, die Vögel sangen wieder und ich machte mich auf den Heimweg, denn die nächste Wolkenfront war schon am Horizont zu sehen...

Das war ein wunderschönes Erlebnis für mich, Angst vor Gewitter hatte ich noch nie und da in diesem Tal so hautnah dabei zu sein, war ein tolles Gefühl.
Allerdings hab ich nachher von einigen gehört, man soll sich bei Gewitter nicht in Höhlen aufhalten, da das einfließende Wasser den Blitz leiten kann. Weiß da jemand was genaueres? Ich denke mir nämlich, dass jede Höhle anders ist und diese Regel wohl mehr für Höhlen mit Wasserlauf gilt, wo ja auch Überschwemmungsgefahr herrscht, oder halt wirklich das Wasser rein rinnt, was bei meinem Felsüberhang nicht der Fall war.
Was meint ihr dazu?
Alles Liebe
Anita
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  #2  
Alt 19.09.2006, 10:55
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survivalmike survivalmike ist offline
Späher
 
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survivalmike Stammes Mitglied
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Hallo Anita!

Früher hatten die Menschen ja in Höhlen gewohnt, also denke ich dass es auf die Höhle ankommt wo man sich aufhält, ob es nun gefährlich wird bei einem Gewitter oder nicht!

eine Höhle etwas höher gelegen bietet denk ich genug schutz vor allem (auch vor Blitzen) eine tiefer gelegene Höhle würde ich meiden, da wie du schon gesagt hast die Überschwemmungsgefahr recht hoch ist!

Ein Blitz sucht sich immer den kürzesten Weg zur Erde (Erdung), daher sollte man sich nicht bei Bäumen aufhalten, da diese durch die Höhe als erster getroffen werden.

Wie es da bei Bergen aussieht wiess ich nicht, aber ein Blitzableiter wird auch am Dach montiert, da der Blitz zuerst dort einschlagen wird, bevor er durch die Haustüre kommt! *ggg*

Wie gesagt, der Höchste LEITENDE Punkt wird zuerst getroffen.

Ist die Höhle trocken, würd ich keine Bedenken haben! Wenn sie durch und durch feucht (nass) ist würd ich lieber unten bleiben und hockend wo abwarten, ist sicherer, denn wenn ein Einschlag in Höhlen nähe passiert und dass Wasser dann den Strom leitet kanns auch in der Höhle gefährlich werden.

Nicht zu Unterschätzen ist die Schrittspannung.

Wenn ein Blitz in den Boden fährt und du nah dran bist und einen grossen Schritt machst greifst du mit den Beinen die sogenannte Schrittspannung ab und dass kann durchaus tödlich sein.

Dort wo der Blitz eingeschlagen hat ist die Spannung in der Erde am grössten, sie nimmt dann mit der Entfernung ab (Erdungswiderstand).

Kann z.B. auch vorkommen, wenn ein Hochspannungsseil abgerissen ist und auf der Erde liegt mit einem Ende.
Sollte die EVU noch nicht abgeschaltet haben besteht auch hier die Gefahr der Schrittspannung.

Hier am Besten Füsse dicht beieinander lassen und stehenbleiben. Die EVU anrufen und bescheid geben-auf Hilfe warten.

Woher ich dass weiss?
Ich bin Elektrotechniker/Energietechniker und Elektroniker und habe dass über 6 Jahre ausführlich erlernen dürfen.

Hoffe dir damit ein wenig geholfen zu haben!
Schöne Grüsse aus Salzburg
mike
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  #3  
Alt 19.09.2006, 14:03
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Anita Anita ist offline
Jäger
 
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Anita Stammes Mitglied
Standard Wasser

Hallo,
super, danke für die echt kompetente Antwort. Vielleicht kannst du mir auch eine Frage beantworten, die ich mir auch schon länger stelle: wenn der Blitz z.B. in einen Fluss einschlägt, wie weit leitet sich da die Spannung weiter? Es kann ja nicht sein, dass der ganze Fluss dann auf einmal unter Strom steht, wenn irgendwo ein Gewitter ist. Also welchen "Sicherheitsabstand" würdest du da empfehlen.
LG
Anita
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  #4  
Alt 20.09.2006, 13:29
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survivalmike survivalmike ist offline
Späher
 
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survivalmike Stammes Mitglied
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Hallo Anita!

Hier gilt ebenfalls dass schon oben erwähnte.
Ein Blitz schlägt (wenn er in einen Fluss einschlägt) deshalb dort ein, weil dass der Weg des GERINGSTEN Widerstandes für ihn ist.

Ein Blitz schlägt ja nicht nur in den Fluss ein, sondern in die Erde - er braucht seinen 2. Pol und dass ist nun mal die Erde.
Dadurch ist eine leitende Verbindung entstanden.

Wenn der Blitz nur in den Fluss reindonnert und dann dort "schwimmen" würde, könnte man ja alle Fische und Tiere die darin wohnen einfach rausnehmen, weil sie durch den STrom alle TOT wären.

Unter dem Fluss ist ja wieder die erde und die hat ja einen bestimmten Widerstand....den Erdungswiderstand, den kann man auch messen mit div. Messinstrumenten.

Ist die Erde feucht, Nass, oder wie beim Fluss durchtränkt, ist der Widerstand geringer und die Gefahr auch flächenmässig grösser.

Würde da auf jeden Fall einen sehr sehr grossen Abstand wählen.

Genaue Meter kann ich nicht nennen, weil der Widerstand der Erde ja verschieden ist, je nach gegebenheiten.

aber besser weiter weg als einen Schlag zu bekommen.

schöne Grüsse aus Salzburg
Mike
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