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  #1  
Alt 28.09.2004, 13:59
Benutzerbild von Javanoth
Javanoth Javanoth ist offline
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Standard K-Pax - Alles ist Möglich

Darsteller: Kevin Spacey, Jeff Bridges, Mary McCormack, Alfred Woodard, David Patrick Kelly, Saul William, uvm.
Regie: Iain Softley
Genre: Psycho-Drama
Jahr: 2002

Zusammenfassung:
Taucht da etwa eine Art Befreier ein in das normale Leben einer Weltstadt? Jesus Christ ? nicht aus dem Himmel, sondern von einem Lichtjahre entfernten Planeten mit dem Namen K-Pax? Das wäre zu einfach, denn "K-Pax" ist trotz der außergewöhnlichen Geschichte, die Iain Softley erzählt, ein zutiefst realistischer Film. Denn alles, was er erzählt, ist plausibel, liegt im Bereich der Wahrscheinlichkeit, wenn es uns auch unwahrscheinlich erscheint. Prot, der Mann, der so aussieht wie jeder andere männliche Erdenbewohner, räumt auf ? und das auch noch in der Psychiatrie.

Plötzlich steht er da, unrasiert, mit Sonnenbrille, ein bisschen unbeholfen, ruhig, gelassen, erzählt den Polizisten, die auf den Bahnhof gerufen wurden, weil eine Frau überfallen wurde, er komme von K-Pax und heiße Prot (Kevin Spacey). Ein klarer Fall für die Cops, einer für die Psychiatrie. Prot lässt sich widerstandslos abführen in das Reich, über dessen Regeln u.a. Dr. Mark Powell (Jeff Bridges) wacht. Natürlich glaubt ihm keiner. Die Diagnose allerdings ist auch äußerst schwierig, denn Prot ist nicht nur intelligent, selbstbewusst und verhält sich so normal wie man sich nur normal verhalten kann. Er reagiert zudem auf eine starke Dosis eines Medikaments, das man ihm verabreicht hat, überhaupt nicht. Die Ärzte sind ratlos, diskutieren Theorien und verwerfen sie wieder. Inzwischen nimmt Prot Kontakt zu den anderen Patienten auf und gibt ihnen Ratschläge, wie sie wieder gesund werden könnten. Prot ist sympathisch, strahlt eine überlegene Ruhe aus. Die Patienten glauben seine Geschichte und konkurrieren darum, wer von ihnen in einigen Wochen mit ihm zusammen nach K-Pax ?reisen? darf. Denn eine Person kann Prot auf seine Licht-Reise gen Heimat mitnehmen.

Dr. Powell kann nicht glauben, das sein neuer Patient tatsächlich von einem fremden Planeten kommt, einem Planeten, dessen Bewohner der Menschheit dermaßen überlegen sind. In langen Erzählungen berichtet Prot freizügig von seiner Heimat, erzählt davon, das es auf K-Pax keine Familien gäbe, keine Kriege und keine Gewalt. Die sogenannten K-Paxianer verfügen über ein allgemein Wissen, welches die Bewohner der Erde noch gar nicht erlangt hatten. Auch andere intelligente Wesen im All verfügen über dieses Wissen und Prot meint auch: "Ich kann nicht glauben, wie oft die Menschheit an ihrem Untergang vorbeigeschrammt ist und es doch immer wieder geschafft haben zu überleben." Powell's Interesse an der Geschichte steigt und als Prot schließlich einigen Wissenschaftlern die genaue Lage seines Heimatplaneten erklärt kommen diese aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Und doch, Powell ist weiterhin davon überzeugt, das Prot ein Mensch ist und so läd er ihn zur 4. Juli Feier zu seiner Familie ein. Hier überrascht er Powell und seine Familie indem er offenbar mit dem Hund in dessen Sprache spricht und ihnen dann erklärt, das der Hund auf dem linken Ohr kaum noch was höre und das sich doch die Kinder nicht immer an ihn anschleichen sollten. Doch schließlich passiert es. Wärend die Kinder unter dem Rasensprenger herumtollen gerät er in Panik und versucht Dr. Powells Tocher vor einer unbekannten Gefahr zu beschützen. Dies ist für den Doktor die Bestätigung dessen, was er vermutet hatte. Er versucht so mittels Hypnose den Mann in seine Vergangenheit zurück zu führen... Und begegnet dort einem Mann namens Robert Porter...

Je mehr sich die Geschichte dem Ende nähert, desto unwichtiger wird die Frage ob Prot ein Ausserirdischer oder ein kranker Mensch ist. Die Normalität, in welcher er auftaucht wird in Frage gestellt ? und das ausgerechnet in der Psychatrie. Dafür genügt es, das Prot eine in sich plausible Geschichte erzählt und Kenntnisse verbreitet, die über das hinausgehen, was in seiner Umgeebung für Möglich gehalten wird. Prot verhält sich nicht außergewöhnlich, sieht normal aus, ist sympathisch, zuvorkommend, über ein gewohntes Maß hinaus hilfsbereit, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Als Powell ihn auffordert, es zu unterlassen, seine Patienten therapieren zu wollen, das sei seine Aufgabe, entgegnet ihm Prot nüchtern: ?Warum tun sie es dann nicht?? Powell ist sprachlos, zumal es einigen Patienten aufgrund des Kontakts mit Prot besser zu gehen scheint: Eine Frau verlässt das Zimmer, das sie bisher nie verlassen hat. Ein andere Frau fängt wieder an zu reden. Und ein Mann, der mit Mundschutz herumläuft, weil er überall Vergiftetes vermutet, wagt sich aus dem Gebäude. Mehr noch: Die Patienten sehen in Prot eine Art Erlöser ihrer Leiden, zumindest eröffnet er ihnen anscheinend einen Weg, zu sich selbst zu finden, mit ihren Psychosen und Neurosen besser umzugehen. Sie sehen keinen Heiland in ihm, glauben ihm einfach das, was er sagt, wo er herkommt, hoffen, dass er sie mitnimmt auf K-Pax. Als er schließlich zurückgekehrt zu sein scheint, sind die Dagebliebenen nicht enttäuscht, dass sie nicht mit ihm durften. Sie glauben an ihn und das, was er erzählt hat.

Meinung:
In der ersten Hälfte erinnerte mich der Film "Don Juan de Marco". Ein Psychater der sich mit einem Mann beschäftigt, der etwas vorgibt, was er unmöglich sein kann. Und doch vermittelt dieser Mann ihm Wissen und Einsichten, die seine Existenz, so wie er sie schildert fast glaubwürdig erscheinen lassen. In eindringlichen Gesprächen schildert Prot, wie auch Jonny Depp als de Marco, von seinem Leben, seiner Vergangenheit und anderen unglaublichen 'Wahrheiten'.
Schon die erste Hälfte hatte mich dermaßen gefesselt das ich es kaum in Worte fassen kann. Ich weiß nur, das ich gegenüber einem Freund gemeint hatte, der Film könne ewig in diesem Stil weiter gehen. Kevin Spacey als Prot, ein Ausserirdischer überzeugt, wie in jedem seiner Filme, durch seine meisterliche Schauspielkunst und agiert mit Jeff Bridges als Dr. Powell grandios. Die ruhige, freundliche, hilfsbereite und liebenswürdige Art Prots, seine Weisheiten über das menschliche Leben, welches, in seiner Einstellung die Krone der Schöpfung zu sein, sich eigentlich schon lange selbst hätte ausgelöschen müssten.
Auch wenn der Film ein Psycho-Drama ist hat er doch einen feinen Humor der eigentlich die gesamte Zeit über unter der Oberfläche des Films blubbert und kurz davor ist in Gelächter auszubrechen. So schildert Prot Dr. Powell einmal, wie der Sex auf K-Pax sei.

Prot: "Es ist ein widerlicher Akt."
Dr. Powel: "Versuchen sie es so zu beschreiben, das ich es auch verstehe."
Prot: "Stellen sie sich vor, ihre Eier würden in einem Schraubstock liegen, der langsam zusammengedreht wird und diese Schmerzen breiten sich auf den gesamten Körper aus. Dazu ein unglaubliches Unwohlgefühl begleitet vom Gestank, wie von Mordexkrementen."
Dr. Powell: "Mordexkremente?"
Prot: "Vergleichbar mit ihrem Stinktier..."
Dr. Powell: "Und... wie pflanzen sie sich dann fort?"
Prot: "Mit äusserster Vorsicht."

Wie ich bereits geschrieben habe wirkt der Film die erste Hälfte über wie eine reizende, intelligente und wundervolle Komödie und doch, dann, als Prot bei Dr. Powells Familie ausrastet wendet sich der Stil, verwandelt sich in ein Psychodrama erster Klasse. Dazu noch ein beeindruckender Soundtrack von Edward Shearmur der dem Film noch den letzten Schliff verleiht.

Mehr möchte ich eigentlich nicht zu dem Fim sagen... Nur, schaut ihn euch an... Eindeutig einer der besten Filme die ich je gesehen habe...

Abschließend noch ein weiteres Zitat aus dem Film.

Dr. Powell: "Werden sie zumindest der Theorie, das sie Robert Porter sind, eine relative Chance einräumen?"
Prot: "Natürlich, wenn sie meiner Aussage von K-Pax zu kommen die gleiche Chance einräumen."

So Long,

Emu...
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23 Skiddoo

"Man darf nicht das, was uns unwahrscheinlich und unnatürlich erscheint, mit dem verwechseln, was absolut unmöglich ist." - Carl Friedrich Gauß
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  #2  
Alt 04.01.2005, 19:27
Benutzerbild von Susanne
Susanne Susanne ist offline
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Registriert seit: 30.11.2003
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Susanne BoteSusanne Bote
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Habe in der Zwischenzeit den Film ebenfalls gesehen. Er hat mich sehr berührt. Wie Emanuel schon sagte: humorvoll, philosophisch - und für mich auch ziemlich spirituell (was auch immer das heißen mag). Ja, schaut ihn Euch an!
Susanne
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