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  #1  
Alt 05.03.2005, 23:57
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Baschtl Baschtl ist offline
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Standard Bolivien 4 :Pachamama

Pachamam, Mutter Erde, heisst dieser Reisebericht, der wieder einmal von einem sehr armen aber wahnsinnig schoenen Dorf in Bolivien handelt.
Die Chollita, die mit ihren 2 Eseln vorangeht ist 23 Jahre alt und wir haben uns frueh auf den Weg gemacht um zu einem weit entfernten Bauern zu wandern. Ich, der schon 2 Wochen in diesem Dorf war, hatte doch gefragt, ob ich nicht jemanden bei seinen Wegen zu den Feldern begleiten kann. Und nun sind wir auf dem Weg von Coataca nach CHallta. Tuna, eine Kaktusfrucht, und Duraznos wollen wir holen. Der Weg geht erstmal steil bergab, um zum ersten Fluss zu kommen, den wir dann ueberqueren muessen. AUf dem Weg dorthin ueberholt uns eine, wie ich spaeter erfahre, 75 jaehrige Frau mit einem Laecheln. Sie gleitet diesen Abhang foermlich hinunter, natuerlich voll bepackt mit allen Sachen, die man brauch, um sein Feld zu bearbeiten. Ich rutsche dauernd aus und werde dafuer natuerlich ausgelacht. Staendig hat die Chollita die Haende an den Straeuchern und Pflanzen, an denen wir vorbeilaufen. Sie kennt alle Pflanzen und steht so im staendigen Kontakt mit ihnen. Das hier ist fuer Bauchschmerzen. Das fuer Kopfschmerzen, aber nur das hier in der Mitte sagt sie. Wir kommen dann nach 4 Stunden auf und ab durch 4000er Berge Norte Potosis bei einem kleinen Dorf an, wo es natuerlich kein Strom und keine Autos und so etwas gibt. Wir verschenken gekochte Kartoffeln und werden auf Pfirsische und Tuna eingeladen. Ich ziehe mir beim Pellen der Tuna bestimmt 30 Stacheln zu. Wir gehen weiter zum Bauern und jetzt sieht man auch den grossen Fluss, der unten durchs Tal fuehrt. Er laedt uns auch sofort auf Tuna und Durazno ein. Er ist ein sehr stolzer und freundlicher Mensch. Viele Voegel und Schmetterlinge gibt es hier und die Tunas sorgen wenigstens fuer ein bisschen Wasser im meinem Koerper. Wir laden die Esel vor mit Tunas und Pfirsischen und treten den harten Rueckweg an. Natuerlich soll ich noch ein Foto machen vom Bauern, der sich in einen dieser Tunakakteen stellt und im Hintergrund die Weite der Berge und Wolken. 3 Stunden bergauf, vorbei an Mais, Kartoffeln, Weizen. Alles, was wir im Dorf essen, kommt nur von diesen Feldern. Aus direkter Umgebung. Ein neues Gefuehl. Zu wissen, wo dein Essen herkommt. Wir machen eine Pause unter einem Eukalyptusbaum und schauen in die Ferne, waehrend wir Tuna essen und die Esel grasen. Noch eine Stunde Weg. Wir treffen viele Bauern auf dem Weg, die mit einem LAecheln gruessen. Auch die 75 jaehrige Frau ueberholt uns erneut mit einem Ruecken voll Feuerholz. Sie macht noch einen Witz ueber mich, glaube ich, aber natuerlich verstehe ich nichts, da hier Quechua die Muttersprache ist. Zum Sonnenuntergang kommen wir an. Fertig, aber gluecklich. Der Sternenhimmel nimmt seinen Schlafmantel ab und breiter sich aus. Noch nie habe ich so einen Sternenhimmel gesehen. Man sieht noch einzelne Feuer in der Ferne von Bauer, die uebernacht auf dem Feld bleiben. Ich setzte mich mit einem Pfirsichtee nach draussen und bedanke mich fuer den Tag und die Sterne.
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  #2  
Alt 06.03.2005, 10:15
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Hallo Basti!


Vielen Dank für deine schönen und sehr anschaulichen Reisebeschreibungen. Freue mich schon wenn wir am Feuer sitzen und deinen Geschichten lauschen :Zweier S: .

Alles Gute Thomas
__________________
Aus der Vergangenheit lernen - im Augenblick leben - an die zukünftigen Generationen denken.
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