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Handwerkskünste und experimentelle Archäologie Kürbistrocknen, Fischen, Flötenbau... Hier könnt ihr über alle Handwerkskünste sprechen.

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  #1  
Alt 26.09.2012, 00:01
Lürbker Lürbker ist offline
Späher
 
Registriert seit: 29.12.2011
Beiträge: 269
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Lürbker Stammes Mitglied
Standard Survivalmesser für den Eigenbau

Hallo Leute! Wie längst versprochen, siehe

http://survival-forum.com/showthread.php?t=2277

möchte ich eine kleinen Report über die Herstellung eines einfachen Messers machen. Ob das ganze ein "Survivalmesser" ist muss jeder mit sich selbst ausmachen. Aber nützlich ist es allemal.
Dabei beschränke ich mich auf ein kleines Gebrauchsmesser das auch mit einfachen Werkzeugen und Mitteln hergestellt werden kann! Das ganze richtet sich an Anfänger. Daher verwende ich Federstahl. Ja der ist nicht so schnitthaltig wie Kugellager, Feilen, Werkzeugstahl und und und. Aber er lässt sich von einem Anfänger gut bearbeiten und verzeiht viele Anfängerfehler. Des weiteren ist er auf jedem Schrottplatz zu finden.

Die Bilder die ich einfüge werden hoffentlich zu sehen sein. Ansonsten sind sie auf jedenfall in meiner Galerie zu finden! Auch dort steht ein wenig was bei den einzelnen Bildern.

Der Bericht kommt nach und nach. Ich werde aber auf jedenfall zunächst ein paar Arbeitsschritt machen bevor ich detailiert berichte.
Fragen könnt ihr jederzeit stellen, ich helfe gerne weiter.

Für Leute die durch den Bericht Lust bekommen sich auch ein Messer zu bauen sollen sich bitte nicht vom fehlenden Werkzeug abhalten. Man wird mit folgenden Mitteln zu einem guten Ergebnis kommen:

1. Solider Grill der als Esse dient. Erdesse ist aber auch möglich. Dazu noch ein Gebläse. Föhn, Lüfter, Ventilator...
2. Ein Stück Bahnschwelle auf einem Hauklotz verschraubt oder auch ein schwerer Stein.
3. Ein Hammer zum Anfang 800 bis 1000Gramm.
4. Eine Zange ->Rohrzange, eventuell große Kombizange
5. Eine Eisensäge
6. ein Paar Feilen -> Rund,Flach,Schlüsselfeile
7. Schleifpapier
8. Bohrmaschine oder Akkuschrauber mit Bohrer

Ich habe heute bereits 2 Stunden an dem Messer gearbeitet und der Klingenrohling ist schon soweit fertig. Über nacht wird er jetzt geglüht damit ich morgen weiterarbeiten kann.
__________________
Hallo!

Geändert von Lürbker (30.10.2012 um 14:40 Uhr)
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  #2  
Alt 26.09.2012, 00:21
Benutzerbild von BugOutSurvival
BugOutSurvival BugOutSurvival ist offline
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BugOutSurvival Stammes Mitglied
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Geile Sache!

Gibt es irgendeine möglichkeit das auch... ich sag mal ... in einem Urban Survival Szenario herzustellen?

Worauf könnte man verzichten?

Was bräuchte man auf jedenfall (außer die Materialien und Werkzeug natürlich)?
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  #3  
Alt 26.09.2012, 01:29
Lürbker Lürbker ist offline
Späher
 
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Ja das ist definitiv möglich. Aber zunächst mal beschränke ich mich auf die Herstellung unter Normalbedingungen. Wenn es ganz primitiv zu gehen würde.. dann bräuchte man mindestens einen Hammer und etwas das man als Amboss benutzen kann. Ich würde mir durchaus sowas zutrauen.
Dazu würde ich eine Erdesse bauen. Einen Blasebalg würde ich mir mit Mülltüten improvisieren. An geeigneten Stahl kommt man in unserer Umgebung immer. Und selbst Baustahl der sich kaum härten lässt ist besser als nichts. schleifen und schärfen kann man das Messer mit Steinen. Es ist eine enorme Arbeit aber sicherlich an einem Tag machbar so etwas zu bauen.
Aber wie gesagt. Erstmal unter normalen Bedingungen. Damit hat ein Anfänger schon genug zu tun.
__________________
Hallo!
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  #4  
Alt 23.10.2012, 13:00
Lürbker Lürbker ist offline
Späher
 
Registriert seit: 29.12.2011
Beiträge: 269
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Lürbker Stammes Mitglied
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Hier der zusammenhängende Teil.

Wer die Bilder nicht sieht schreibt mich bitte an!!!!!


Unser Ausgangsmaterial. Federstahl. Überall verfügbar und auch für den Anfänger leicht zu handhaben. In diesem Fall mit einem Durchmesser von 9mm. Die Üblichen Autofedern haben 11,5mm was ein deutlicher Unterschied ist. Aber wir fangen ja mit einem kleinen Gebrauchsmesser an.
Wenn man die dickere Variante verwendet kann man größere Klingen schmieden.
Blattfedern wie sie in LKWs verbaut sind kann man auch benutzen.
Nur bitte keinen Baustahl benutzen. Dieser ist meistens nicht härtbar und die ganze Arbeit wäre ja dann hinfällig.


Der Amboss und der Schmiedehammer. Zum Anfang reicht ein Stück Bahnschwelle und ein Fäustel aus.


Die grobe Vorlage. Etwa 8cm lang und 2cm hoch soll die Klinge werden. Der Erl wird aber länger!
Ihr solltet euch immer eine grobe Vorlage Zeichnen. Dabei ist zu beachten das man aus einer dünnen Feder kein Haumesser von 40mm Höhe und 5mm Dicke schmieden kann.


Die Feder wird geplättet und schon leicht ausgetrieben.


Nun wir das Ganze vom Rest des Stahls abgeschnitten.


Abgeschnitten. Mit dem Rest wird der Erl ausgeschmiedet.
__________________
Hallo!
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  #5  
Alt 23.10.2012, 13:00
Lürbker Lürbker ist offline
Späher
 
Registriert seit: 29.12.2011
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Lürbker Stammes Mitglied
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Die Schmiedearbeiten sind nun fertig und es wird noch grob mit der Flex gearbeitet


Fertiger Rohling. Dieser wurde dann über Nacht im Kamin geglüht um ihn "butterweich" zu machen. Federstähle sind oft Lufthärter. Daher kann der Stahl nachdem man ihn aus der Esse nimmt und er starken Luftzug bekommt oder man ihn in den Schraubstock einspannt schon härten. Insbesondere bei den relativ dünnen Querschnitten bei Messern ist dies der Fall.
Das macht die Bearbeitung mit der Feile sehr anstrgend bzw schädigt auch die Feilen. Daher in die Glut im Kamin oder Feuer legen und dann einfach laaangsam abkühlen lassen. Den nächsten Tag ist der Rohling gut zu bearbeiten.


Grober Anschliff mit der Feile.


Mit Schleifpapier bis zu einer Körnung von 240. Viele gehen bei der Oberfläche bis 600 vor dem Härten. Da es aber ein einfaches Gebrauchsmesser werden soll reichen die 240 aber erst einmal.
Wer ein super spiegelndes Ergebnis haben möchte der muss schleifen schleifen schleifen. Danach noch Polieren. Da der Stahl ja bei Benutzung anläuft mache ich es nur grob und poliere anschließend nur kurz.


Das Härten. Federstahl Wird bei etwa 830°C gehärtet. Das ist ein helles Rot! Beim Härten auf eine dunkle Umgenung achten da man sonst die Temperaturen nicht richtig erkennen kann. Wer dafür nicht den richtigen Blick hat, der macht die Magnetprobe und erwärmt danach noch ein wenig weiter. Das Öl wurde vorgewärmt auf etwa 50°C. Bitte nicht in Wasser härten!
Anschließend die Klinge bei etwa 180°C für 2 Stunden im Backofen anlassen.


Weiter geht es auf dem Wasserstein.
__________________
Hallo!

Geändert von Lürbker (23.10.2012 um 16:03 Uhr)
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  #6  
Alt 23.10.2012, 13:01
Lürbker Lürbker ist offline
Späher
 
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Lürbker Stammes Mitglied
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Die Klinge ist schon sehr scharf. Weiter geht es mit der Griffmontage. Aluminium,Birkenholz und Pflaumenholz. Zwischen das Holz kommt noch Leder.


So sollen die Einzelnen Lagen aufeinander damit die Alupassungen winklig sitzen. Und wie so oft habe ich es trotz anzeichnen geschafft es wieder zu versauen. Es ist für die Funktion nicht tragisch aber es ist halt nicht 100% gerade. Naja das kommt halt von 5-Minutenkleber. Der setzt einen schon unter Druck. daher lieber mit einem der 20-Minuten Tropfzeit hat arbbeiten!


Nachdem die Griffteile aufgeschichtet sind werden diese gepresst. Ich habe dazu die Möglichkeit eine Hobelbank einzusetzen. Ansonsten kann man auch Schraubzwingen nehmen oder man ist tapfer und presst selber die ganze Zeit durch ;-)


Mit Feilen und Säge wurde der Griff grob vorgearbeitet


Den Griff habe ich ersteinmal Quadratisch gemacht. Das ist meiner Meinung nach die beste Ausgangslage um zu seinem Wunschgriff zu kommen.
Wird das Messer unter primitiven Umständen gebaut dann würde ich den Erl umwickeln. Oder aber wärend des Schmiedens den Erl immer wieder in das spätere Griffstück einbrennen um mir so ein Loch zu bohren.


Das Messer liegt schon sehr gut in der Hand. Allerdings wird der Griff noch weiter abgeändert.


Das Messer ist schon fertig und wurde noch weiter bearbeitet. Der Teil kommt noch. Ich ziehe bald um und habe noch diverse andere Dinge nebenbei zu tun. Ich werde den Rest allerdings auch noch vorstellen. Auch noch den Bau der Scheide.
__________________
Hallo!

Geändert von Lürbker (04.11.2012 um 01:31 Uhr)
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