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Alt 03.01.2005, 20:53
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Susanne Susanne ist offline
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Susanne BoteSusanne Bote
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Das Feuer flackert, summt, knistert, prasselt. Vielfältige Geräusche, Rhythmen, alle Farbabstufungen von Rot, Orange und Gelb. Es zieht mich an, saugt mich ein, da, unter der dunkelroten Glut leuchtet ein grelles Auge. Es starrt mich an, hypnotisiert mich. Das Knacken und Zischeln lullt mich ein, der harzige Duft umarmt und streichelt mich. Meine Arme werden bleiern schwer, die Füße wachsen in das Moos hinein, in meinem Kopf breitet sich Stille aus, samtige Leere. Dann ein Geräusch wie ein Sektkorken, der aus der Flasche knallt oder auch ein kleiner, nicht allzu praller Luftballon, wenn er platzt, und in der Mitte der Schädeldecke das Gefühl einer aufbrechenden Öffnung. Im nächsten Moment bin ich oben - schwebe sicher 3 oder 4 Meter oberhalb meines Körpers, der noch immer brav am Feuer sitzt (warum fällt er nicht um??) und von meiner Frau, die zufrieden vor sich hinsummt, wie sie es früher immer tat, wenn sie sich wohlfühlte. Ein ganz kurzer Moment der Panik (bin ich gestorben?), dann die pure Neugier: Was kommt jetzt?
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