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Alt 10.08.2012, 21:35
cephalotus cephalotus ist offline
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cephalotus Stammes Mitglied
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Danke für Deine Anmerkungen.

Zitat:
Zitat von BugOutSurvival Beitrag anzeigen
jedoch scheint es so als hättest du doch Relativ wenig Ahnung was die Praxis angeht.
Stimmt. Ich war tatsächlich noch nie auf der Flucht :-)

Zitat:
2x 1L PET finde ich Persönlich zu wenig, das zweifache müsste es schon min sein... (ich z.B. besitze 2x 1,5L Nalgene Faltflaschen in den Seitenfächern meines Rucksacks, 1x 1 L Nalgene Oasis im Hauptfach und 1x Nalgene Everyday 1L an meiner Tragekoppel... Die Koppel ist immer zugriffsbereit...dauert 5 sek um sie anzuziehen )
Ich hab noch die 2l Platypus und ggf. auch noch die 1,9l Box, macht dann fast 6l an Kapazität.

Wasser sehe ich in unseren Breiten nicht als Problem, da findet man spätestens alle paar km was brauchbares (Ausnahme evtl. im Sommer in der norddeutschen Tiefebene, aber da bin ich nicht) und viel Wasser schleppen widerspricht halt dem Gedanken das halbwegs leichten BOB.

Würde es mit dem Rucksack durch die Wüste gehen, gebe ich Dir recht. Ich hab da seinerzeit rund 10l am Tag getrunken und trotzdem war ich noch dehydriert.

Ansonsten schleppe ich auf Touren typischerweise nie mehr als 2l Wasser herum, wozu auch, wenn man nachfüllen kann?

Zitat:
Auch deine Verschiedenen Wasseraufbereitungsmöglichkeiten, machen diesen Nachteil nicht wett.
Ich denke schon, zumindest für 98% der Fälle in unseren Breiten.

Die verschiedenen Systeme haben ihren Grund. Reine Keramikfilter haben Probleme mit Chemie und können im Winter einfrieren / zerplatzen, außerdem besteht die Gefahr, dass sie unbemerkt verkeimen, wenn man die nicht sorgfältig pflegt.
Der Vorteil ist, dass die guten lange halten, mein Aquamira ist ratzfatz verschlissen.
Der Steripen hat den Vorteil, dass man damit sehr schnell ist, außerdem killt der auch Viren, was die meisten Filter nicht schaffen (bei uns aber auch nicht so relevant ist)...
Die Tabletten sind Ergänzung, Redundanz und Tauschmittel. Die Kaffefilter, wenn die Brühe so trüber ist, das es mir die Vorfilter für den Aquamira zusetzen würde.

Zitat:
Ich jedenfalls schaffe keinen Flucht Marsch mit nur 2 L Wasser...
Würde ich auch nicht schaffen, ich muss eben nachfüllen. Mit der vorhandenen Ausrüstung lässt sich nahezu jede Pfütze nutzen. Über Flusswasser hab ich mich in den Praxisversuchen noch nicht hinaus gewagt, einmal Amöbenruhr in den Tropen eingefangen und diverse heftige Durchfälle in anderen Ländern reicht mir als Erfahrung...

Zitat:
Die Nahrungsmittel solltes du vllt auch nochmal Überdenken

Ich mache das immer so,

Verbraucht das Gewicht der Nahrung mehr Energie als es mir zufügt?!

eine Tagesration (2300 Kcal - 4000 Kcal) sollte ein Gewicht von 1Kg nicht Überschreiten.
Wo genau siehst Du da in meinem Notrucksack Nahrungsmittel, die ein schlechtes Gewichts/kcal Verhältnis haben?
Das einzige ist die Dosenwurst und die ist Luxus und mit 140g inkl Dose auch kein Weltuntergang. Weder das K1000 noch die Panzerkekse sind pur ein Hochgenuß.
Der Rest der Nahrung entspricht weitgehend dem maximal möglichen an kcal/kg, außer man will pures Fett essen

Zitat:
Auch dein Test mit den 5 Tagen Hungern scheint mir etwas suspekt...

5 Tage Hungern ohne sich zu Bewegen mag man zwar bewergstelligen, aber glaube mir,
Ich hab das im Alltag gemacht mit Radfahren zur Arbeit, Arbeiten, usw...

War einfach mal aus Neugierde, wie sehr die Leistung dabei abfällt und wie hungrig man dabei wird. Geht erstaunlich gut, einfach mal ausprobieren...

Zitat:
in einer Fluchtsituation zählt jede Energie die man zu sich nehmen kann!
Klar, man muss das auch schleppen wollen und irgendwann ist es eben alle.

Ob 5.000kcal jetzt reichen hängt vom Fluchtszenario ab.

Wer einen 20kg Rucksack packt kann mehr mitnehmen, meine Zielstellung waren 10kg, damit ich schnell und flexibel bin. Das ist meine persönliche Grenze. Ich kann auch ne Weile 30-35kg auf dem Rücken tragen, nur über längere Strecken rennen und klettern kann ich damit nicht mehr.
Und auffallen tut man auch wie ein bunter Hund...
Wenn ich ausreichend Zeit habe, brauche ich keinen BOB, sondern kann einen großen Trekkingrucksack nehmen oder die Fahrradpacktaschen oder das Auto meiner Freundin und da in aller Ruhe rein packen, was mir wichtig erscheint.

Zitat:
sobald man aber merkt das der Körper nicht mehr will, und nurnoch auf Sparflamme läuft hat man ein Problem, denn dann stockt die Flucht...
Schon mal wirklich selbst getestet? Kohldampf hat man schnell, aber das wird dann nach dem 1. Tag nicht mehr viel schlimmer.
Bei mir wären sicherlich auch mehr als 5 Tage gegangen, ich kenne persönlich Leute, die sogar die 40 Tage Fastenzeit aus der Bibel durchhungern (soviel zu der völlig blödsinnigen "3 Wochen"-Regel, die immer runtergebetet wird) , aber mir war das dann doch zu blöd. Mir gings nicht ums Heilfasten oder ums abnehmen, sondern um die Neugierde.

Zitat:
Mach einfach mal eine Simulierte Flucht (ca. 60km...min 30km pro Tag)
Ich mach ganz normale Trekkingouren (und das mit etwas anderer Ausrüstung). Diesen Herbst z.B. zum Mt. Everest (aber nicht hoch). Ein bissl weiß ich schon, was funktioniert...

Die Fluchtsimulation habe ich bisher tatsächlich noch nicht gemacht, ist auch schwierig, das passende Szenario zu treffen. Und wenn dann sollte es schon 2-3 Nächte durch gehen und dazu fehlt mir halt etwas die Laune, wenn man stattdessen auch angenehme Touren machen kann.
Ich schlaf halt lieber im Zelt als unterm Poncho, werd halt auch älter...

Vielleicht pack' ich aber mal an nem kalten und regnerischen Novemberabend den Rucksack und verkrümle mich damit bis Sonntag irgendwo im Elbsandsteingebirge. Eine gewisse Neugierde ist jedenfalls da und ich gebe Dir recht, dass man das eigentlich mal machen sollte...
(wobei ich in der Flucht eben nicht die Wanderung in den Wald anstrebe, das mache ich nur, wenn's nicht anders geht. Lieber kaufe ich mir ein Flugticket und eine Übernachtung im Hotel, sofern die Option besteht)

Zitat:
Dann wirst du merken was Fehlt und was man Zuhause lassen kann
Hängt das nicht stark vom Auslöser der Flucht ab? In den meisten Fällen wird man nur das Bargeld, VISA Karte, Dokumente und ein paar Erinnerungsstücke wirklich brauchen. So war es bei den meisten bisherigen Katastrophen.

Aber das wiederum passt halt nicht zu unseren Spielereien...

Und wie ich einleitend geschrieben habe komme ich halt nicht so sehr aus der "taktischen Ecke", sondern eher aus der Ecke "ich will für mögliche Eventualitäten gerüstet sein". Daher is es nur logisch, dass sich unsere BOBs deutlich unterscheiden. Ich finde aber, das man trotzdem oder gerade von unterschiedlichen Ansätzen noch lernen kann, daher habe ich den thread mit Interesse gelesen und meinen Senf beigegeben.

mfg

Geändert von cephalotus (10.08.2012 um 21:45 Uhr)
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