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Alt 10.09.2007, 02:53
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Baschtl Baschtl ist offline
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Baschtl Stammes Mitglied
Standard Der 4. Mond

Der 4. Mond - Mond des wilden Reis

Wieder ist ein MOndzyklus vorbei und wir reisen weiter und folgen unseren Tier- und Pflanzenfreunden als unsere Lehrer. Die hungrigen Monate sind vorueber und wir befinden uns in einem wichtigen Uebergangsprozess. Unsere Wig-Wams sind fertig. Sie sind wasserdicht, moskitosicher und riechen nach den Kraeutern, die wir darin troknen. Wir haben die ganze Schule eingeladen und haben eine grosse Zeremonie gefeiert. Wir haben viel gegessen, viel getanzt, viel getrommelt und geraeuchert.
Es ist 7 Jahre her, seitdem hier neue Wig-Wams gebaut wurden. Wie der Name des Mondes schon sagt, ist es die Zeit der Ernte des wilden Reis. Es ist die Zeit fuer Feste, Zeremonien und Versammlungen. DieTiere werden fetter und die Tage kuerzer. Die Frauen fangen wieder an zu bluten und wir beginnen, Gewicht zurueckzugewinnen. Die Zeit des Hungers ist vorbei. Wir konzentrieren uns nun darauf Felle zu gerben, Wurzeln zu graben und Kleidung zu naehen. Hinzu kommt ein Energieumschwung, der immer mehr nach Innen draengt. Mit den laengeren Naechten wird unsere Traumzeit immer wichtiger. Dieser Mond ist auch der Mond des Zuhoerenes. Wir versammeln uns ums Feuer und hoeren unseren Clanleuten gut zu. Ich habe meine ersten 2 Haeute schon geschabt und gerade bauen wir an unseren Rahmen, um dann wirklich zu gerben. Der See wird kaelter und immer oefter beobachten wir migrierende Voegel. Alles um uns herum sagt uns, was wir zu tuen haben. Alles, was wir tuen muessen ist aufpassen: beobachten, zuhoeren, im Moment leben. Unsere persoenlichen Aengste, Muster und Angewohnheiten werden immer offensichtlicher und langsam verfolgen wir diese Sachen immer weiter in unsere Kindheit zurueck. Viele Selbstzweifel und viel Angst vor dem, was wir sind und was wir gelernt haben. Auf der anderen Seite waechst das Vertrauen in den Clan und man fuehlt Sicherheit, wenn man sich im Kreis versammelt. Der Kreis, die rform des Seins, der respektvolle Weg zu leben, in dem jeder seinen Platz findet und sich am Feuer waermen kann. Wir bereiten uns also langsam auf den Winter ? die weisse Jahreszeit vor und warten auf die fallenden Blaetter der Ahornbaeume. Wenn der erste Frost kommt, gehen wir Aepfel sammeln und es wird Zeit die Fallen fuer das Eichhoernchen und die Hasen zu stellen.
Mein Clan schrumpft wieder um ein Mitglied, so dass wir nur noch 3 Leute sind. Wir werden immer kleiner, aber immer enger. Ich fuehle mich zu Hause und bin froh den Hunger ueberstanden zu haben. Ich freue mich auf fettiges Rehfleisch und gute Ledersachen. Ich schicke herbstliche Gruesse aus dem Land der vielen Seen und hoffe ihr alle nehmt euch Zeit, um an die Erde und alle ihre Kinder zu denken.

Gigawaabamin

Bastian
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