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Alt 29.04.2013, 14:31
Lürbker Lürbker ist offline
Späher
 
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Noch ein kleiner Nachtrag:

Der Bogen ist mit 45# doch für einen Anfänger nicht so einfach zu händeln.
Das hat nichts mit Kraft zu tun. Die Bewegungsabläufe müssen fließend werden und man möchte ja auch was treffen können.
Nachdem ich einschlägige Bücher durchforstet habe, und mich mehr und mehr mit dem Thema beschäftigte, habe ich noch einen weiteren Bogen gebaut.
Da es ja primär um die Jagd geht wurde der Bogen kürzer. Dadurch erhöht sich die Pfeilgeschwindigkeit. Dazu wurde das Holz auch gedämpft und andere kleinere Faktoren beachtet.
Der neue Bogen hat "nur" 36#
Damit schieße ich wesentlich sauberer und die Pfeile sind um ein vielfaches schneller. Weitschüsse lagen um die 180 Meter.
Schüsse auf ein Fichtenbrett, 2,5cm dick, Entfernung 12 Meter zeigten folgendes Ergebnis:

-Stahlspitze mit einem Durchmesser von 5,5mm drangen etwa 2cm ein.

-Selbstgemachte Pfeile mit Nagelspitzen, Durchmesser 4mm, schneidende Spitze kaltverfestigt 10mm breit durchschlugen das Holz.

Weitere Spitzen werde ich testen!

Desweiteren habe ich die Stoppwirkung von diversen Textilien kurz getestet.
Also ein Pulli + T-Shirt oder eine Jeans stoppen fast nicht.
Das erklärt auch die vielen leichten Bögen der verschiedenen inenen Völker in Südamerika und Afrika. Die Bögen reichen aus um ein Tier zu töten oder so sehr zu verwunden damit man es fangen kann.

Im Buch "Der gebogene Stock" von Paul Comstock wird auch viel über das Zuggewicht erklärt (Seite 32). Um "gefährlich" zu sein reichen 30# aus. Diese durchschlagen einen Menschen! Der Autor schreibt das ein 45# Bogen einen Hirsch ohne Probleme auf der üblichen Jagdistanz (maximal 25 Meter) tötet.
Ich finde es wichtig hier auch den Menschen anzuführen da einem bewusst sein muss wie gefährlich ein Bogen ist!!!

Desweiteren schreibt er das ein 50# Bogen alles bis zum Kodiakbären sicher erlegbar sei. Der Grund wieso man höhere Zuggewichte nehmen würde ist schlicht und einfach die Sicherheit. Die Bögen schießen über eine längere Distanz "gerade" was einfach mehr Sicherheit bringt da man auch dann noch trifft.

Ich werde mich mehr mit dem Thema beschäftigen und wohl noch einige Bögen bauen. Auf jedenfall kürzere Jagdbögen, auch wenn es mehr Aufwand ist und man mehr beachten muss.
Derzeit treffe ich auf 15m ein DINA-4 Blattsehr sicher.
Das ist noch nicht annähernd gut. Daher muss ich üben üben üben.

Ich bin einfach begeistert von der Leistungsfährigkeit einer so leichten Waffe. Ein Bogen wiegt nicht viel und man kann ihn mit einfachsten Mitteln bauen sowie reparieren. Weitere Vorteile sind die geringen Kosten für einen selbstgebauten Bogen. Meine Mitmenschen waren doch sehr verblüfft wie viel Power in so einem "Flitzebogen" steckt. Dazu kommt noch das ein Bogen sehr leise im Vergleich zu anderen Jagdwaffen ist.

Demnächst stelle ich dann auch noch ein paar selbstgemachte Pfeile vor.
Würde mich freuen wenn die Armbrustfraktion auch mal was vorstellt und die Erfahrungen mitteilt.

Gruß Lürbker
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Hallo!

Geändert von Lürbker (29.04.2013 um 16:43 Uhr)
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