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Alt 07.12.2005, 20:24
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Survival
 
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Hallo Oli!

Ich weiß nicht, wieso unsere Vorfahren so viel mit Esche gearbeitet haben. Ahorn ist mir persönlich viel sympathischer, hat auch nicht so einen großen Stringflow. Ich kenne keinen noch lebenden Eschenbogen, der wirklich gut schießt. Ich habe auch einige von denen gebaut, und entweder sind sie gebrochen oder Kinderbögen geworden.

So wie Du Dein Grobtillern beschreibst, hast Du offensichtlich zu spät auf die richtige Sehne aufgespannt. Shit happens.
Ich ziehe meist nach jedem Entfernen von Holz an die 50 x auf, damit sich der Bogen wirklich verändern kann.

45 auf 14 mm ist für einen Eschenbogen relativ riskant. Die traditionellen Bögen aus Esche wurden nicht in Pyramidenform gebaut, soweit ich weiß, sondern oft in der Paddelform. Es gibt zwar auch anderen Formen, aber die wurden dann nicht mit dem langen Auszug geschossen, mit dem wir heute oft schießen. Was für einen Auszug hast du? Bei so kurzen Bögen ist es gut, wenn sich auch der Mittelteil biegt, sonst tut er sich sehr hart, älter als ein paar Tausend Schuss zu werden.

Ich tu nicht gern die Rinde runter weil ich dann schon öfter festgestelt habe, dass ich Risse bis ins kernholz hatte, speziell, wenn das Holz zu einem ungünstigen Zeitpunkt geschlagen worden ist. Aber machmal gehts halt nicht anders.

Entweder schneide ich das Holz und lass es dann ca 2 Jahre liegen. Aufgespaltet in nicht zu große Stücke, sonst reißen sie in der Mitte. Oben und unten mit Leim einschmieren und ca. 20 cm Richtung Mitte auch noch mit Leim einschmieren. Und dann an einem luftigen Platz trocken lagern. Beschriften ist auch kein Fehler, sonst kennst du dich in 10 Jahren nicht mehr aus. Oder grob den Bogen ausarbeiten und mit viel Öl einölen und trocknen lassen. Hängt davon ab, wie nass das Holz am Anfang ist, wann du weitermachen kannst, aber das geht oft sehr schnell. Du könntest ihn frisch gleich in eine Form einspannen, wo du ihm einen Recurve (zurückbiegen) gibst und er so dann austrocknen kann und du ihn dann nicht mehr dämpfen brauchst.

Der Bogen war 1,46 und hatte wieviel Pfund bei wieviel Auszug?
Wie hat er sich verändert? Wieviel ist er stärker geworden? Die Frage, die wir uns jetzt stellen sollten ist: Was für einen Auszug hast du? Oder wie weit möchtest du ihn ziehen? Wieviel Pfund hat er?

Es ist bei der Esche gut, wenn du den Recurve um einiges (ca. 1/3 bis 1/2) mehr biegst, als du dann haben möchtest, denn sie gibt leider nach.

Elefant zu dick und Eichhörnchen zu dünn. So in der Mitte, ca. Gams, Hirsch, usw.. Es gibt im Tierbedarfhandel große Kauknochen für den Hund, die haben recht gut ausgeschaut, habe es aber selber noch nicht probiert, da ich ein paar Hirschfelle und so habe.

Für Kinderbögen finde ich Esche auch gut, aber wenn es um ca. 40 Pfund-Bögen und aufwärts geht, dann nehme ich lieber ein anderes Holz. Habe aber auch sicher noch 50 Stück Eschenrohlinge im Lager. Kinderbögen bis in die Pension. Thomas
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Aus der Vergangenheit lernen - im Augenblick leben - an die zukünftigen Generationen denken.
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