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Alt 17.07.2007, 23:24
Waldfee Waldfee ist offline
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Waldfee Stammes Mitglied
Standard Darum :-)

Hallo Sophie,

ich kenne die Gründe der Teilnehmer des 28-Tage-Projekts zwar nicht, aber ich persönlich sehe folgende Gründe, auf Kohlehydrate zu verzichten.

Wobei die Formulierung "auf Kohlehydrate verzichten" irreführend ist, denn die sind natürlicherweise fast überall enthalten, also auch in Obst, Gemüse, Milch usw.

Gemeint sind hier sicher die Produkte, die Kohlehydrate in konzentrierter Form enthalten, also Getreide und daraus hergestelle Waren (Brot, Kuchen, Nudeln, Frühstücksflocken usw.), Kartoffeln und Zuckerhaltiges.

Auch ich war jahrelang der Meinung, Getreide sei ein gesundes Lebensmittel und es wurde und wird in den meisten Ernährungsratgebern auch so vermittelt.

Aber dann fing ich an, mich mit der Herkunft des Menschen zu beschäftigen und wurde stutzig. Bis zur Erfindung des Ackerbaus ("Neolitische Revolution") in der Jungsteinzeit und der damit einhergehenden Sesshaftwerdung, hat der Mensch nämlich überhaupt keine Getreiderprodukte verzehrt.

Der Mensch der Altsteinzeit war ein Jäger und Sammler, er aß also Fleisch, Beeren, Wildpflanzen, Pilze, Nüsse und Obst.

Wobei man sich auch hier klar machen muss, dass dem Altsteinzeitmenschen die heutige Auswahl an Obst- und Gemüsesorten gänzlich unbekannt war, denn fast alle heutigen Sorten gehen auf Züchtungen zurück. Würde man einen damaligen Menschen in die Gegenwart reisen lassen, würde er unser Obst und Gemüse vermutlich gar nicht als etwas Essbares erkennen.

Auch Milchprodukte hat der Altsteinzeitmensch nicht verzehrt, denn an die Milch von Tieren kam er erst mit der Haltung von Haustieren, die, wie die Erfindung des Ackeraus, erst in der Jungsteinzeit aufkam.

Wenn man das so liest und mit den heutigen Empfehlungen einer gesunden Ernährung vergleicht, könnte man zu dem Schluss kommen, die Altsteinzeitmenschen müssten ja an einem permanenten Mangel an Nährstoffen gelitten haben und schwer krank gewesen sein.

Erstaunlicherweise war genau das Gegenteil der Fall. Die Altsteinzeitmenschen waren gesünder als die Menschen der Jungsteinzeit, die von Ackerbau und Viehzucht lebten.

Untersuchte Skelette aus der Jungsteinzeit zeigen gegenüber Funden aus der Altsteinzeit deutliche Symptome von Mangel- und Unterernährung, einen Anstieg von Karies und Infektionskrankheiten, die Sterblichkeit nahm zu und die Körpergröße nahm ab.

Die Jäger und Sammler hatten mir ihrer Kombination von Wildpflanzen und -tieren eine ausgewogenere Nährstoffversorung als die Ackerbauern, deren Nahrung zum größten Teil aus den angebauten, stärkehaltigen Pflanzen bestand.

Und dies setzt sich bis heute fort, wenn wir an die großen Mengen von Getreideprodukten denken, die wir tagtäglich verzehren. Heute gehen über 50 Prozent der von der Menschheit insgesamt konsumierten Kalorien auf das Konto nur dreier kohlehydratreicher Pflanzen - Weizen, Reis und Mais.

Übrigens ist Ackerbau und Viehzucht eine relativ junge Erfindung, denn unsere Vorfahren haben Millionen von Jahren als Jäger und Sammler gelebt, während der Ackerbau erst vor 10.000 Jahren Einzug hielt.

Es gibt inzwischen mehrere Ernährungsrichtungen, die eine kohlehydratarme Ernährung propagieren, z.B. Low Carb, Logi-Methode, Glyx-Diät.

Ich selbst habe die kohlehydratarme Ernährung noch nicht am eigenen Leib ausprobiert und bin deshalb an Erfahrungsberichten interessiert.

Viele Grüße
Waldfee
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