Thema: Stachelbeeren
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Alt 29.06.2014, 17:52
mogusch mogusch ist offline
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mogusch Stammes Mitglied
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Wie immer kommt es auf die dosis an.
Dosis facit venenum

Oxalsäure und Glyoxylsäure

Oxalsäure ist eine niedere organische Säure die vom Körper nicht weiter abgebaut werden kann und so unverändert wieder ausgeschieden wird. Das alleine wäre nicht bedeutsam, würde die Oxalsäure nicht durch eine Reaktion mit Calcium ein unlösliches Salz bilden. Dieses Salz bindet zum einen Nahrungscalcium und zum anderen kristallisiert es in den Nierenkanälchen aus und verstopft sie dauerhaft.

Bei normalem Genuss ist dies kein Problem, werden jedoch viel oxalsäurereiche Nahrungsmittel gegessen oder neigt die Person zu Nierensteinen oder hat eine geschädigte Niere, so kann sich der Genuss von oxalsäurereichen Lebensmitteln schädlich auswirken. Oxalsäure ist in zahlreichen Nahrungsmitteln vorhanden z.B. in Spinat oder Rhabarber, in kleineren Mengen auch in anderen Nahrungsmitteln (Mangold, Petersilie, Rote Beete , Kakao) vor. Wichtig ist wie bei allen Stoffen die absolute Menge die aufgenommen wird. Schokolade enthält z.B. durch den Kakao Anteil 80-200 mg/100 g - weitaus weniger als Spinat (120-1330 mg/100 g). Doch da man viel mehr Schokolade als Spinat zu sich nimmt sind Kakao und kakaohaltige Produkte wohl sicherlich die wichtigste Oxalsäurequelle. Wichtig ist aber die absolute Dosis die auf einmal aufgenommen wird. Ähnlich wie auch bittere Mandeln nicht tödlich sind, wenn man kleine Mengen zu sich nimmt, so muss man viel Oxalsäure zu sich nehmen um genügend Calciumoxalat zu bilden, zu bilden, dass sich Nierensteine bilden oder Nierenkanälchen verstopfen. Kleine Mengen des Salzes wie sie z.B. beim Genuss von Schokolade entstehen sind jedoch harmlos.

Aus der in Stachelbeeren vorhandenen Glyoxylsäure kann ebenfalls Oxalsäure entstehen. Die tödlichen Vergiftungen 1986 durch mit Glycol versetztem Wein entstanden durch den Abbaus des Glycols zu Oxalsäure, wobei die Betroffenen an Nierenversagen starben. Die Mengen lagen damals allerdings mehr als 10 mal höher als die in den Nahrungsmitteln vorkommende Menge.

Ist Calcium in dem Nahrungsmittel enthalten, so reagiert es zum Teil (je nach der Zerkleinerung auch weitgehend vollständig) schon während der Zubereitung zu Calciumoxalat. Dieses schwerlösliche Salz kann der Körper nicht auf dem Darm aufnehmen. Eine Werbung mit dem Calciumgehalt von Spinat mit Sahne oder Milchschokolade ist daher nicht besonders sinnvoll, denn das Calcium kann nicht aufgenommen werden. Im Körper liegt immer eine genügend hohe Konzentration an Calcium vor um eine Reaktion zu ermöglichen. Es bringt also nichts Calcium zu meiden, wenn man oxalsäurereiche Nahrungsmittel zu sich nimmt.

Quelle:
http://www.bernd-leitenberger.de/gif...gsmittel.shtml
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gruß
mogusch

ist nicht das ganze leben survival?
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