Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 03.10.2004, 19:10
Benutzerbild von Susanne
Susanne Susanne ist offline
Moderator
 
Registriert seit: 30.11.2003
Beiträge: 385
Renommee-Modifikator: 22
Susanne BoteSusanne Bote
Standard Wurzeln graben

Herbstzeit ? Wurzelzeit


Zum Wurzelgraben geht man im Frühling bzw. Herbst hinaus, wenn also die ganze Kraft in der Wurzel sitzt, nicht in der Blattmasse oder den Blüten und Früchten.
Hier drei häufig vorkommende Wurzeln und deren Anwendung:

Bärenklau ? der europäische Ginseng (Heracleum sphondylium)

Die Wirkung des Ginseng ist hinlänglich bekannt, aber kaum jemand weiß, dass auch bei uns eine Pflanze gedeiht, deren regenerierende und kräftigende Eigenschaften denen des Ginseng ähnlich sind: der Bärenklau.
Wurzel graben, reinigen, in Scheiben schneiden, trocknen lassen und pulverisieren. Achtung: Der Saft des Bärenklaus kann auf sensibler Haut unter Sonnenbestrahlung Ätzungen hervorrufen!
Anwendung:
Täglich einen knappen Teelöffel des Pulvers zu sich nehmen. Da es ziemlich bitter ist, ausprobieren, ob man das Pulver lieber pur mit etwas Wasser hinterher zu sich nehmen will oder es in eine Suppe streuen oder auf einen Brotaufstrich geben.
Wirkung:
Mehrere Wochen lang eingenommen regenerieren sich Rekonvaleszenten zusehends bzw. erfährt man ganz allgemein eine erstaunliche Kräftigung und Stärkung.

Löwenzahn (Taraxacum off.)

Die ganze Pflanze ist das Oberbauchmittel schlechthin. Im Herbst werden die Wurzeln gegraben, in Scheibchen geschnitten und getrocknet (man kann sie auch einfrieren und im vitamin- und spurenelementearmen Winter für Kräutersoßen verwenden).
Anwendung:
Als Tinktur in 70%igem Alkohol angesetzt (14 Tage stehen lassen und dann abseihen; täglich 20 ? 30 Tropfen einnehmen) oder auch als Tee (Rinden und Wurzeln werden ausgekocht: kalt ansetzen, aufkochen, 10 Minuten köcheln lassen, abseihen).
Wirkung:
Jede Bitterdroge wirkt kräftigend. Außerdem hat der Löwenzahn auf Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Milz, Magen-, Darmtrakt und die Nieren eine reinigende und anregende Wirkung (Vorsicht also bei Übersäuerung: Löwenzahn kann auch die Säureproduktion anregen!).

Nelkenwurz (Geum urbanum)

Schon seit alters her bekannt ist die herzstärkende Nelkenwurz.
Wurzeln graben, reinigen, in Wein ansetzen. 4 ? 5 Tage stehen lassen. Wenn man den Wein mit Honig süßt, ist er etwas weniger lange haltbar, aber im Kühlschrank hält er sich doch bis zu einer Woche. Die Kur wird auch auf diesen Zeitraum beschränkt.
Anwendung:
Täglich 2 ? 3 Likörgläser voll trinken.
Wirkung:
Herzstärker, Harnsäurelöser, gegen Magersucht und Durchfall.
Miniaturansicht angehängter Grafiken
b_renklau.jpg   nelkenw_klein.jpg   l_wenzahn.jpg  
Mit Zitat antworten