Thema: amerikanismen
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Alt 17.02.2006, 21:48
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Javanoth Javanoth ist offline
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*kicher*

von mir derweil nur eine kurze antwort

deine aussage: "sie waren indianischer als die indianer selbst" habe ich schon des öfteren beobachtet. da gebe ich dir auch 100% recht. ich war letztens mit meiner freundin auf einem vortrag von red cloud (rote wolke klingt auch dämlich... klingt eher nach nem giftgas oder so *g*) in wien. dabei sind ein paar typen in einer möchtegern tracht aufgetaucht, von der ich mir sicher bin, das ein indianer sie nie getragen hätte. über und über behangen, alles auf's extremste überzogen (meiner meinung nach zumindest).

ich persönlich habe keine angst, das wir dadurch unsere wurzeln oder etwas ähnliches finden, denn genau diese wurzeln tragen wir in uns selbst.
das alles ist, wie auch schon erwähnt, ein modetrent, wie es so viele gibt. und es gibt immer mitläufer, die das bild, der gesamtheit, hinunterziehen. so wie es möchtegern indianer runterziehen (und das gefühl hatte sogar ich, als ich das gesehen habe, einfach lächerlich) und so wie es ein zu exzesiver gebrauch bestimmter "schlagwörter" auch mit sich zieht.

ich, für mich, betrachte das ganze mit einem bestimmten amüsment, empfinde es allerdings nicht als gefahr, oder als allzu bedenklich. coolness, besserer wortklang, oder bessere wortbedeutung sind punkte, die unsere sprache prägen, schon jetzt ist die deutsche sprache absolut keine reine sprache mehr. wie samoa schon schön gesagt hat... quark oder topfen? tomate oder paradeiser?
auf lange sicht hin, betrachte ich diese entwicklung als eine zusammenführung der sprachen (auch auf die gefahr hin, das dadurch die kultur der sprache verloren geht). im internet ist englisch schon lange die hauptsprache und im laufe der nächsten jahre (keine ahnung wie lange) wird es darauf hin laufen, das es auf der gesamten welt eine einheitssprache gibt...

gerade was die einheitssprache angeht, wurden schon erste versuche gestartet. ich weiß nun gerade leider nicht, wie der versuch hieß, aber hier wurde auf basis von englisch die hauptsprachen unserer welt vereint.

aber wie auch immer. es ist eine natürliche entwicklung. zumindest für mich. geläufige themen werden in der meist puplizierten sprache verbreitet und so wird der allgemeine sprachgebrauch geprägt.

ich möchte hier noch kurz was zur glorifizierung, bzw. monopolisierung amerikanischer ideale los werden. jo, amerika ist toll, amerika ist das land der unbegrenzten möglichkeiten, dort wird der tellerwäscher millionär.
doch auch hier, wie meine hoch verehrte vorschreiberin schon gesagt hat... es ist viel schein, schall und rauch...

menschen, personen, die sich intensiver mit sich selbst beschäftigen. mit spiritualität, alternativen lebenseinstellungen und philosophien, aufgeklärte personen, betrachten diese aussage, das amerika 100% ist, als sehr fragwürdig. der glanz dieser nation wird in meinen augen immer trüber und trüber, der glanz des spiegels bricht... nicht alle sehen es, aber einige schon...

... so wie sie ihren weg im paganistischen weltbild der nativen völker suchen und finden...

... für mich schließt sich gerade ein kreis...

lg

emu...
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