Thema: stringfollow
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Alt 27.11.2005, 12:51
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Survival
 
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Hallo Oliver!


Esche hat den größten Stringfollow (das Holz geht nicht mehr in die Ausgangsposition zurück, und die Wurfarme hängen nach) von jedem Bogenholz, das ich kenne. Sogar Halselnuss ist meiner Meinung nach ein wenig besser. Ich habe nur einen guten Eschenbogen gesehen, und den hat Shooty gebaut. Leider habe ich gehört, das auch er in die ewigen Jagdgründe der Bögen eingegangen ist :Weiner: . Aber Shooty kann ja Bogenbauen, und er lässt sich sicher nicht entmutigen wegen eines Bogenbruchs. Beim Bogenbauen kann man einige kleine Fehler machen, die große Auswirkungen haben. Wenn man mit dem Grobtillern (großflächiges Abschaben des Holzes, damit sich der Bogen gleichmäßig biegt) fertig ist und das erste Mal die richtige Sehne hinaufspannt, ist es wichtig, dass sich der Bogen schon gut biegt. Wenn Du ihn jetzt vorsichtig aufziehst, kommt ein Punkt, wo der Bogen ?Stopp!? sagt, man muss es nur hören, und das ist eben Erfahrungssache. Wenn man diesen Punkt überschreitet, bekommt man Kompressionsrisse, und im schlimmsten Fall kann der Bogen sogar brechen.
Breitere Wurfarme, wie breit?
Für mich ist Esche eines von den letzten Hölzern, die ich zum Bogenbauen verwenden würde. Es ist ein gutes Holz für Schneeschuhe, Rodeln, Stiele usw.. Aber als Bogenholz habe ich sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht.
Zu den Jahresringen: Die besten Bögen haben nicht zu dicke und auch nicht zu dünne Jahresringe gehabt :Grins: , so ein Mittelmaß halt. Manche Bogenbauer sind der Meinung, dass Du mit dünneren Jahresringen mehr Schnelligkeit und Biss kriegst, andere sind der Meinung, dass breitere besser sind. Es gibt aber auch noch sehr viele andere Faktoren. Ich würde dir, obwohl ich nicht weiß, wie lange du schon baust, Robinie empfehlen. Wenn du das Holz aussuchst achte drauf, dass es keine kleinen Knorpel hat. Das heißt Rinde weg, damit du das auch sehen kannst. Keinen Drehwuchs und die Längsfasern sollen nicht quer auslaufen. Es kommt aber noch drauf an, wo das Holz gewachsen ist. In Tirol oder der Steiermark, welcher Boden ist dort, Schattenseite oder Sonnenseite? Dem Wind ausgesetzt oder windgeschützt? Hat er schön langsam wachsen können oder musste er schnell in die Höhe, damit er genug Licht bekommen konnte? Es sind viele Faktoren ausschlaggebend für ein gutes Holz.
Ich würde den Bogen so halbwegs gleichmäßig tillern, da er sonst nicht gut ausschaut und auch komisch schießt. Hängt aber immer davon ab, wie unterschiedlich sich die Wurfarme biegen. So was muss ich sehen, um einen Tipp abgeben zu können. Ich hatte bei der Esche so ca. 10 cm Stringfollow.

Vorschläge:
1.) Du kürzt den Bogen und machst ihn somit wieder stärker, (wie lang ist der Bogen überhaupt?). Du schneidest auf jeder Seite z.B. 2 cm ab und schaust, wie er sich verhält, und was es bewirkt hat.
2.) Gegen den Stringfollow könntest du die Enden hinaufdämpfen. hat bei mir einiges gebracht, und der Bogen schaut gleich gut aus.
3.) Gegen die Bruchgefahr beim Eschenbogen, die sicher auch nach 1000 Schuss noch da ist, könnte man eine Rohhaut hinaufkleben.
4.) Was wir heuer in der Überlebensschule gemacht haben: alle Bögen die so ähnlich waren wie dein Eschenbogen ein wenig hergerichtet, geölt und dann bei den Kinderkursen als Preise vergeben. Ich habe selten so leuchtende Kinderaugen gesehen, wie bei den Preisverteilungen. Weinachten ist eh bald.
Es ist immer schwierig, Ferndiagnosen zu machen. Hoffentlich konnte ich Dir ein bisschen weiter helfen. Könntest Du keine Fotos machen und reinstellen?
Grüße Thomas
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Aus der Vergangenheit lernen - im Augenblick leben - an die zukünftigen Generationen denken.
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