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Zeline 12.05.2014 20:31

Hallo,
nun ist mehr als ein Jahr Zeit vergangen und mir ist die Idee noch immer nicht aus dem Kopf gegangen. In einem Jahr habe ich mein Abitur und dann soll es losgehen.
Mein Plan hat sich allerdings etwas geändert.
Der Hund fällt wohl weg, da ich keinen Hund habe und mir die Ernährung von eben diesem Hund zu kompliziert würde. Auch will ich nicht unbedingt jede Nacht in freier Wildbahn campen sondern nach Work and Travel Prinzip ein paar Tage irgendwo bleiben und gegen Kost und Logis dort mit anpacken.
Ich war inzwischen auf diversen Wanderritten und werde wohl wirklich ein Pferd mitnehmen, da bin ich mir allerdings auch noch nicht ganz im Klaren.
Bogenschießen mache ich jetzt fast täglich im Verein und mit Pflanzen kenne ich mich immerhin soweit aus, dass ich immer was essbares finde^^
Mal schaun was aus meinen ganzen Plänen noch so wird, klar ist mir jedenfalls dass ich in die Natur will, immernoch :)
Ich dachte ich halte euch mal auf dem Laufenden nach so langer Zeit.
Liebe Grüße
Line

Schwefelporling 12.05.2014 21:27

Hi Zeline,
Pferd, Hund, Bogenjagd... Das hört sich für mich nach Zentralasien an. in manchen Gegenden der Mongolei, Chinas, Kasachstans, Kirgisistans, auch Russlands und sogar Afghanistans kannst du gleichgesinnte Einheimische treffen. Es gibt wirklich noch Menschen dort, die einen Teil ihres Lebens mit jahrtausendealten Traditionen verbringen oder sogar noch weitgehend ursprünglich leben. Ponys spielen eine wichtige Rolle; sie sind mit ihrer Zähigkeit und Anpassungsfähigkeit die passenden Begleiter für dieses Leben. Das Bogenschießen wird als (Krieger-) Tradition gepflegt, gejagt wird mitunter aber eher mit dem Adler.

Es gibt Unternehmen, die grünen Tourismus in diesen Weltgegenden fördern und Gastfamilien vermitteln. Das sind oft Hirten, die in Jurten leben und den Gästen Ponys leihen können. Das ist wohl die einfachste Art, nah an diese Lebensweise heranzukommen und dabei halbwegs authentische Kontakte zu bekommen, kostet natürlich auch gutes Geld. Aber die Pauschaltouristentrips (in der Mongolei oder in Kirgisistan ist das kein typischer Pauschaltourismus) sind nicht billiger und richtig ins Gespräch mit solchen Einheimischen kommt man dabei auch nicht wirklich; da ist alles durchorganisiert und man hüpft halt von Attraktion zu Attraktion mit der Gruppe. Und komplett auf eigene Faust würde ich mich nicht dorthin begeben, das bedarf sehr gründliche Vorbereitung.
Das fängt an mit Reiseführern und Sprachkursen (wohl am einfachsten Russisch, Chinesisch oder Mongolisch, je nach Gegend; aber auch Türkisch kann hilfreich sein). Es sind abgelegene Gegenden, durch die Schmugglerbanden mit Holz, verbotenen Tierpräparaten oder Drogen ziehen, in denen Frauen zuerst geraubt und dann legal geheiratet werden, wo es Dürre- und (im Winter) Kältekatastrophen geben kann, wo man sich mit einem Liter Wasser "duscht". Der Kulturschock für den Europäer ist eigentlich schon da, wenn man sich nur in der Stadt aufhält, aber sich dann alleine in der Steppe durchzuschlagen wäre leichtsinnig. Deswegen finde ich, das eine Gastfamilie nach einem theoretischen Einstieg das passende wäre. einige Wochen bis Monate in diesem halbwegs geschützten Umfeld könnten ausreichen, um gerüstet zu sein für einen freieren Trip. Trotzdem muß man sich dabei noch um Papierkram kümmern, ehe man verschollen ist und das auswärtige Amt sagt "keine Ahnung, wir wissen von nichts und die Provinzverwaltung hat auch nichts davon gehört".
Ich will dich nicht abschrecken, aber Abenteuer und Untergang liegen manchmal einfach zu nah beieinander. Die langweilige Vorbereitung muß man akzeptieren oder ein Ritt durchs französische Zentralmassiv muß als Abenteuer ausreichen.

Schwefelporling 13.05.2014 20:12

Gelegenheit zum freiwilligen Mitarbeiten auf einer Ranch, von der Seite wwoof.net:
Zitat:

At the Anak Ranch of Mongolia, you will sleep in a ger, the traditional Mongolian nomad’s home. You can ride the open steppe and hills of the last great unfenced wilderness of the world. You can learn to drink vodka the Mongolian way, accepting a proffered glass with honor and blessing the Khokh Tenger in the direction of the four winds.

The Anak Ranch lies in the mountainous Orkhon Valley in the rugged steppe-taiga country near the Siberian border. Praised by the governor of Selenge province as northern Mongolia’s model ranch, the Anak Ranch runs 200 head of kattle and 90 horses, plus goats, sheep, dogs, cats, and an occasional wolf.
http://www.wwoofindependents.org/typ...e57eeaeb83.jpg


Angebot für eine dreiwöchige Treckingreise zu Pferd durch die kirgisischen Berge (auf französisch, auf deutsch habe ich auf Anhieb nur teurere Reisen gefunden): http://www.kirghizasia.com/programme...irghizes-2.php

mario 19.12.2014 15:21

Wow, das ist echt Inspirativ, danke fur diesen Bericht :)

Räubertochter 20.12.2014 08:49

Das klingt total interessant, was du vorhast Zeline.... (ich wollte etwas in der Art ursprünglich auch machen und glaube mir, ich bereue es heute noch dass ich es nciht getan habe!!)

Ich glaube, wir wollen danach einen ausführlichen Bericht hören! :)


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