Hallo,

ich sehe immer mehr auf Filmen und im Internet, dass die Fische die gefangen und gedrillt wurden, wieder ins Wasser zurück gesetzt wurden. Ich bin der Meinung, dann sollte man nicht angeln, nur um den Fisch zu drillen, was meint ihr?

Naja hab auch schon mal ein Hecht zurücklassen,ist halt ne abwechslung zum "normalen"fischen .Ich finde es als beruigenden sport und als Ausgleich,dazu gehört natürlich das richtige und behutsame lösen des fisches. Doch ab und zu genehmige ich mir auch schon einen (fisch) :-)

Hallo @ all,

ich betreibe C&R schon seit 20 Jahren, da ist es allerdings egal was für ein Fischart ich am Haken habe. Ich habe für mich eine Art "Küchenfenster" eingerichtet und alles was größer oder kleiner ist, kommt wieder ins Wasser.

Hecht 70-80cm
Zander 60-70cm
Aal 60-70cm
Wels 80-120cm

Alle andere Fischarten werden so schonend wie nur irgendwie möglich wieder in ihr Element entlassen. Angeln ist mitlerweile ein Hobby bei dem man entspannen und den Alltag vergessen soll. Eine Nahrungsgewinnung ist definitiv nicht mehr wirtschaftlich, denn in Aldi etc kann man für ganz kleines Geld Fisch in allen Varianten kaufen und für diesen Geldansatz kann man nicht Angeln.

Ihr seht also ich bin kein radikaler Verfächter des C&R und jeder soll sich seine Fische die er sinnvoll verwerten kann mitnehmen, aber bitte setzt die großen Fische wieder ins Wasser. So kann auch der nächste den Fisch seines Lebens fangen!!!


Gruß
Sascha

Ich finde es sinnvoll, die voll ausgewachsenen Fische (z.B. 4 kg Brasse oder 90 cm Aal) wieder ins Wasser zu setzen, wenn man nicht auf den Verzehr zum Überleben angewiesen ist- weil diese großen Exemplare hauptverantwortlich für den Fortbestand der Art sind; sie sind nicht nur fortpflanzungsfähig, sondern auch erfahren und legen viele Eier.

In einem abgeschlossenen Vereinsgewässer, in das Fische nicht zuwandern und schon gar nicht wieder abwandern können, ist das aber egal! Wenn zu wenig Fische da sind, werden Jungfische künstlich eingesetzt. Man angelt als Sport und kann innerhalb der Bestimmungen alle massigen Fische mitnehmen, wenn man möchte.

Im übrigen schwächt der Drill die Fische und in Zeiten knappen Nahrungsangebots ist das schon ein Eingriff in ihr Leben, wenn man sie müde und mit einer Wunde wieder zurücksetzt. Das Problem wird natürlich gesteigert, wenn der Angler sie mit trockenen Händen begrapscht, eine Minute für Fotos an Land behält, und den Haken halt einfach irgendwie rausreißt. Als ich mal in einen "Big Game"- Angelpuff eingeladen wurde, war das schon ein Trauerspiel, die 40- 50 cm großen, zurückgesetzten Forellen zu beobachten, wie sie langsam im Dusel ihre Runden drehten. Mein Chef, von dem die Idee war, dorthin zu fahren, fand das dann lustig, sie zum Spaß mit dem Kescher zu fangen- aber hat sie auch nicht mit nach hause nehmen wollen. Sie sahen nicht lecker aus, so beschädigt und apathisch wie sie waren. Zum Glück ist das Gewässer kein natürlicher Lebensraum, aber ich glaube, daß einige sich auch in der Natur so rücksichtslos verhalten würden.

Ich töte meine Weißfische auch, wenn ich sie zurücksetzen möchte- und zwar, wenn ich merke, daß ich den Haken nicht oder nur unter richtigen Verletzungen rausbekomme, oder zu lange dafür brauchen würde. Das Töten erscheint mir dann waidgerechter, als sie nach quälender Prozedur krank wieder zu entlassen, bis sie vielleicht übermorgen der Hecht erlöst.

Wenn ich eine Portion zusammen habe, höre ich auf zu angeln. Untermaßige Fische oder andere unerwünschte Fänge versuche ich schnell und schonend wieder loszuwerden.